Die ersten Erinnerungen meines Vaters an den Ansitz Felsenheim finden sich Ende der 1950er Jahre. Mein Großvater Othmar Kössler sen. ging, wie damals üblich, nach der Kirche gern zum Kartenspielen in die Tiroler Gaststube des Felsenheim, an seiner Hand Othmar jun., mein Vater, damals noch ein kleiner Junge. 

Wunderbare getäfelte Stuben, geschäftiges Treiben und eine Sonntags-Limonade sind bis heute unvergessliche Erinnerungen meines Vaters. Auch Jahre später hinterließ der Ansitz bei Othmar jun., dem Buben, der seinem Vater bei Malerarbeiten im Ansitz half, Eindruck.  Nach der Schließung der Gaststube vergingen Jahre des Leerstandes. Doch als die damaligen Erbinnen des Ansitzes unserer Familie den Kauf des Hauses anboten, ergriff mein Vater, Maler und Vergolder, mit einem Hang zu historischen Gebäuden, mit Hilfe meines Großvaters, seine Chance und begann Schritt für Schritt mit den Renovierungen.

Im Dezember 1978 konnten die ersten Ferienwohnungen vermietet werden. Doch noch bevor die Renovierungsarbeiten abgeschlossen waren, verstarb mein Großvater, Othmar Kössler sen., tragisch und unerwartet im Jahr 1979. Mein Vater, der damals 26-jährige Othmar jun., übernahm das Schlosshotel und führte die Renovierungsarbeiten fort. Im Jahr 1983 heiratete er Caroline, ein junges Mädchen aus Holland und eine seiner ersten Gäste.

Seither führen mein Vater Othmar und meine Mutter Caroline den Ansitz mit einer Leidenschaft, die überall spürbar ist, sei es in der gelebten Gastfreundschaft oder in den vielen unscheinbaren, aber doch so wichtigen Details, den historischen Truhen und alten Bildern, Jagdtrophäen und antiken Möbelstücken, die den Charme des Tiroler Schlosshotels ausmachen. 

Meine Eltern sahen sich stets als stolze Bewahrer dieser Geschichte und haben mit Feingefühl und Demut einen ästhetischen Ort für eure Zeit bei uns geschaffen.